Wann macht ein neuer Fahrradsattel Sinn?
- Nach mehreren Jahren intensiver Nutzung kann selbst ein hochwertiger Sattel `durchgesessen´ sein. Zudem bieten seine Polsterung oder Geleinsätze nicht mehr den anfänglichen Komfort. In dem Fall lohnt die Investition in ein neues Modell.
- Sitzbeschwerden sind ein häufiger Grund für ausbleibenden Fahrspaß auf Touren. Etwa, weil der ab Werk verbaute Sattel deines Fahrrads partout nicht zu deinem Po passen will. Hier vermag ein neuer Sattel wahre Wunder zu bewirken! Die ideale Breite für diesen bestimmst du am besten mit einer Sitzknochenabstandsmessung beim Händler.
- `Kosmetische Motivation´: Während des langjährigen Einsatzes am Reiserad oder Mountainbike, auf groben Pisten und im Gelände, können heftige Witterungsverhältnisse sowie Stürze den Sattel strapazieren. So sind Sattelkanten und -decke mitunter früher ramponiert und unschön, womit ein neues Sitzmöbel alten Glanz zurück ans Rad bringt.
Verschiedene Sattelstütztypen bedingen unterschiedliche Sattelmontage
Bei der korrekten Montage deines Sattels solltest du dir kurz bewusst machen, dass es drei Versionen von Sattelstützen gibt, die jeweils eine etwas unterschiedliche Sattelmontage mit sich bringen.
Patent-Sattelstützen mit einer Schraube
An etwas teureren Renn- und Gravelrädern, ebenso wie an Mountain-, Trekking- und Citybikes verbauen die Radhersteller in aller Regel eine Patent-Sattelstütze. Besonders preisattraktive Patent-Sattelstützen kommen mit nur einer Innensechskantschraube aus, über die die Sattelstreben in den beiden Klemmbacken fixiert werden.
Patent-Sattelstützen mit zwei Schrauben
Hochwertigere Patent-Sattelstützen weisen am Stützenkopf zwei Justage-/Befestigungsschrauben mit Innensechskantprofil auf, worüber sich der Sattel präzise auf den Fahrer einstellen lässt.
Kerzensattelstützen
Den dritten, gängigen Sattelstützentyp bildet die klassische, beispielsweise an älteren Damen- und Herrenfahrrädern verbaute, Kombination aus Sattelkerze und Sattelkloben. Eine preiswerte Alternative im Retro-Look, die allerdings schwerer ist.
Sattelmontage an Patent-Sattelstützen mit Einfach-Verschraubung:
Schritt 1: Aufdrehen der Klemmschraube
Zunächst gilt es bei der Stütze die Klemmschraube so weit wie möglich aufzudrehen.
Schritt 2: Montage des Sattels übers Sattelgestell
Anschließend fädelst du die Sattelstreben in die Klemmbacken ein.
Schritt 3: Fixierung des Sattels
Darauf folgt die handfeste (!) Fixierung der Schraube per passendem Innensechskantschlüssel.
Final ziehst du die Schraube – maximales Anzugsdrehmoment beachten! – erst fest, nachdem du den Sattel ergonomisch für dich feinjustiert hast.
Werkzeug-Checkliste – das benötigst du:
- Innensechskantschlüssel (häufige Maße: 4, 5 oder 6 mm)
- Drehmomentschlüssel
- Maulschlüssel
Sattelmontage an Patent-Sattelstützen mit Zweifach-Verschraubung:
Schritt 1: Fixierschrauben weit herausdrehen
Um deinen Sattel auf einer Patent-Sattelstütze mit Doppelverschraubung spielerisch montieren zu können, gilt es, zuallererst die beiden Fixierschrauben so weit wie möglich herauszudrehen. Auf diese Weise schaffst du viel Raum zwischen den beiden Klemmbacken, die das Sattelgestell halten.
Schritt 2: Sattelgestell in Klemmplatten einsetzen
Mit einer gesunden Portion Fingerspitzengefühl setzt du das Sattelgestell mit wenigen Handgriffen nun erst auf einer Seite geschmeidig zwischen die Alu-Klemmplatten, dann auf der anderen. Beachte hierbei den häufig auf der oberen Klemmbacke zu findenden, kleinen Pfeil, der anzeigt, dass die Sattelnase nach vorne in Richtung Lenker gerichtet sein soll.
Schritt 3: Handfestes Anziehen der zwei Fixierschrauben
So funktioniert die Stütze mit zwei Fixierschrauben korrekt: Über die hintere senkt man durch leichtes Herausdrehen der Schraube die Sattelnase und stellt so die individuell korrekte Ergonomie her. Über die vordere Innensechskantschraube zieht man den Sattel alsdann fest. Fürs Erste reicht es aus, wenn dein Sattel halbwegs horizontal ausgerichtet ist und die Schrauben handfest angezogen sind.
Final und mit dem korrekten Anzugsdrehmoment – oft steht dieses neben den Fixierschrauben in Nm – ziehst du die Schrauben nach der ergonomischen Feinjustage fest. Worauf du dabei achten musst, erfährst du hier.
Sattelmontage über traditionellen Sattelkloben und Sattelkerze:
Schritt 1: Mutter am Sattelkloben lösen & Sattel am Sattelgestell einsetzen
Zunächst gilt es, die seitliche Schraubenmutter des Sattelklobens per Maulschlüssel so weit als möglich herauszudrehen, um jetzt ganz leicht das Sattelgestell deines neuen Sattels in die beiden Klemmbacken des Sattelklobens einzufädeln. Jetzt kannst du den Kloben mittig auf den Sattelstreben positionieren und die seitliche Mutter des Klobens ganz leicht festdrehen. Der Sattelkloben erlaubt dir nach abgeschlossener Sattelmontage noch den Längsverschub und die Neigungsverstellung des Sattels.
Schritt 2: Montage der Sattelkerze
Nun schiebst du das obere, schlankere Ende der Sattelkerze in den Sattelkloben und ziehst die seitliche Mutter des Klobens ordentlich fest (evtl. Anzugsdrehmoment beachten!). Auf diese Weise fixiert der Sattelkloben über die beiden Halteplatten sowohl die Sattelstreben, als auch – mittels der seitlichen Profile – die Sattelkerze sicher.
Schritt 3: Montage der Sattelstütze-Sattel-Einheit im Rahmen
Abschließend schiebst du nun deine Stütze mit aufmontiertem Sattel unter leichten Drehbewegungen in den Rahmen und ziehst die Innensechskantschraube der Sattelstützklemme (alternativ: die Fixierschraube oder den Schnellspanner am Rahmen) leicht an.
Sattel richtig einstellen
Welche Möglichkeiten es gibt den Sattel anders einzustellen und ergonomisch auf dich anzupassen, erklären wir in einem weiteren How-To.
Werkzeug-Checkliste:
- Innensechskantschlüssel (häufige Maße: 4, 5 oder 6 mm)
- Drehmomentschlüssel
- Maulschlüssel